Donnerstag, 18. Oktober 2012

Nachbericht zum Schmiedetreffen 2012 in Thalmannsfeld

Auf großen Anklang bei den Initiatoren, den Bürgern und den vielen kunstbegeisterten Besuchern stieß das in Eigeninitiative von Franz Mayr organisierte Schmiedetreffen im altmühlfränkischen Thalmannsfeld. In mehrtägiger Arbeit schuf der professionelle Handwerksmeister und Metallkünstler mit vier weiteren Schmiedekollegen, darunter der erst 24 Jahre alte Jungschmiedemeister Peter Brunner, eine frei gestaltete, mächtige Eisenskulptur mit vielfältiger Interpretationsmöglichkeit. Das unter Anwendung alter Schmiedetechniken entstandene Kunstobjekt steht nun zum Verkauf, geht allerdings vorab bereits in eine erste Ausstellung. Im Rahmen des Schmiedetreffens fand während der ersten beiden Projekttage das „Experimentelle Ausschmieden einer Luppe“ im Vordergrund, mit ausführlich beratender Unterstützung des Montanhistorikers, Fachbuchautoren und bekannten Liedermachers Arthur Rosenbauer. Bei der Luppe handelt es sich um schlackehaltige, schwammartige Eisen-/Stahlklumpen, die im Rennfeuerofen oder im Hochofen entstehen. Die Luppe wird durch Schmieden weiterverarbeitet. Mit dieser aussergewöhnlichen Aktion möchten die beteiligten Schmiede zum Einen geschichtliches Interesse rund um die einst mühsame Gewinnung und Verarbeitung des Materials Eisen wecken. Auf diesen historischen Handwerksberuf der Schmiede und Kunstschmiede mit deren hochwertigen und individuell hergestellten Produkten aufmerksam zu machen war ein weiterer Beweggrund.
Kaum bekannt und in Vergessenheit geraten sind die einstigen regionalen Bohnerz-Abbaugebiete, welche mit dem Erzweg Mittelfranken den Besuchern erschlossen werden soll. Herr Rosenbauer konnte in diesem Zuge mehrere Kunstschmiede aus der Region gewinnen. Somit wird auch beim nächsten Schmiedetreffen ein Rennofenbau mit spektakulärer Nachtbefeuerung integriert. Das Programm für diese Tage war bestens vorbereitet. Über den gesamten Zeitraum gab es eine Ausstellung in den Nebenräumen der Schmiedewerkstatt. Reichhaltig Informationsmaterial, viele Schautafeln und historisches Bildmaterial zu Erzabbau und Eisengewinnung und erzhaltige Gesteinsproben bedeckten die Ausstellungsflächen.Werke und Objekte von Franz Mayr und des bekannten Künstlers und Holzdesigners Hubert Beckstein, auch in Kombinationsarbeiten vervollständigten die Ausstellung.
Spontan und dabei doch authentisch hat der Kunstschlossermeister und Restaurator Günther Mainka in replizierter Römer-Rüstung ein original römisches Mahl im Kessel auf dem offenen Feuer zubereitet. Dies bestand aus Getreide und Speck, einem Viertel Apfel und einem Fladenbrot zum Brechen. Verkosten durften alle interessierten Besucher. Für musikalische Unterhaltung sorgte die bayernweit bekannte „Ruaßkuchlmusi“, der Liedermacher Arthur Rosenbauer und die afrikanische Trommelgruppe „Dundun Bavarica“ mit bombastischen Klängen. Auch die Kinder kamen nicht zu kurz. Es wurden Spieße geschmiedet und gegrillt, auch das kostenlose Reiten für die etwas jüngeren Besucher mit Sandra Adacker wurde Freitagnachmittag rege wahrgenommen. Das Treffen der Schmiede war somit ein großer Erfolg. Für das sich bereits in Planung befindliche Treffen, bei Peter Brunner im Sommer 2013, begrüßen die ausführenden Schmiede gerne weitere Schmiedekollegen, die sich aktiv am Großskulptur schmieden beteiligen möchten.
Ansprechpartner zu dieser Veranstaltung ist Herr Franz Mayr, Kontakt über Tel 09147 945624 und www.alte-hammerschmiede.de. Für das nächste Treffen 2013 ist Ihr Ansprechpartner Herr Peter Brunner, erreichbar unter www.der-Brunner.de

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